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Eine protostellare Scheibe stellt nicht nur das Reservoir dar, aus dem der sich bildende
Stern weiter Gas und Staub akkretiert, sondern sie ist auch der Ort, an dem Planeten
entstehen. Räumlich aufgelöste Beobachtungen waren aber bis vor kurzem auf die
kühlen, äußeren Teile dieser Scheiben beschränkt. Erst mit den Infrarot-Instrumenten
des "Very Large Telescope Interferometer" (VLTI) der Europäischen Südsternwarte
gelang es, auch die wärmeren, näher am Stern liegenden Regionen genauer zu untersuchen.
Durch unsere Studien konnten wir bestätigen, dass zirkumstellare Scheiben
komplexe und dynamische Strukturen sind, und dass in ihren inneren Bereichen unter
dem Einfluß des Sterns das für die Planetenenstehung wichtige Staubwachstum stattfindet.
Interferometrische Beobachtungen erlauben es außerdem, die für die Wechselwirkung
von Planeten mit der Scheibe typischen Strukturen zu entdecken.
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Bildbeschreibung: Schematische Darstellung des Doppelsternsystems GV Tau basierend auf unseren Messungen
mit dem VLTI (Roccatagliata et al., A&A 534, 33, 2011). Angegeben sind die
Temperaturen gefitteter Schwarzkörper und die Richtungen der bekannten Jets. Als
äußerer Radius der Scheiben wurde 50 AU angenommen. Das Falschfarbenbild zeigt
ein Komposit einer HST-Beobachtung (0.606 μm) mit Bildern, die mit dem adaptiven
Kamerasystem NACO am VLT gewonnen wurden (1.65 μm und 2.2 μm). Die hohe
Inklination der Scheibe um die Nordkomponente führt zur Abschwächung und deutlichen
Rötung dieses jungen Sterns.
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