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Nach Vorstellung der verschiedenen Radiokomponenten des Saturn wird der Fokus
des Vortrags auf der Periodizität der Saturnkilometerstrahlung (Saturn kilometric radiation,
SKR) liegen. SKR wurde Anfang der 80er Jahre von den beiden Voyager-
Raumsonden entdeckt. Ihre gemessene Periodizität von 10h 39min 24s wurde damals
dazu verwendet, die Eigenrotation von Saturn festzulegen. Wie soll man sonst die innere
Rotation eines Gasplaneten bestimmen, dessen obere Atmosphärenschichten sich
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen?
Die Idee, dass man die SKR zur Bestimmung der Rotation des Saturn verwenden könnte,
basierte auf der Annahme dass die SKR vom Magnetfeld des Saturn moduliert
wird, welches starr mit dem inneren Kern von Saturn verbunden ist. Die Messungen
der SKR mit dem RPWS (Radio and Plasma Wave Science) Experiment der Raumsonde
Cassini zeigten jedoch, dass das nicht der Fall sein kann. Bei Annäherung von
Cassini zu Saturn im Jahr 2004 hatte die SKR eine Periode von 10h 45min 45s, und
war somit um ca. 6 Minuten länger als die von Voyager gemessene Periode. Durch das
hohe Trägheitsmoment ist es praktisch ausgeschlossen, dass sich die Rotationsperiode
eines solch riesigen Planeten wie Saturn in so kurzer Zeit ändern kann. Was ist da also
los?
In der Folge wurde die Periodizität der SKR bis heute bestimmt, und es zeigte sich, dass
sie sich dauernd zeitlich ändert, typischerweise um ca. 1% im Laufe von Monaten bis
Jahren. Außerdem wurden zwei Perioden für die SKR gefunden, eine für die Nordhemisphäre
und die andere für die Südhemisphäre. Das Rätsel der Eigenrotation des
Saturn und der Periodizität der SKR ist im Grunde bis heute noch ungelöst, und verschiedene
Theorien werden im Vortrag aufgezeigt.
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