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Bedeutung der Satellitengravimetrie für die Klimaforschung: Methodik, Ergebnisse und Implikationen am Beispiel Grönlands

 
     
 

Oliver Baur

 
     
 

Institut für Weltraumforschung, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Graz, Austria

 
     
 

Über Ursache und Umfang des Klimawandels lässt sich streiten. Tatsache hingegen ist, dass das anhaltende Abschmelzen von Gebirgsgletschern und der polaren Eisschilde in jüngster Vergangenheit wissenschaftlich belegt ist; der letzte Zustandsbericht des Weltklimarates zeichnet hierüber ein eindeutiges Bild. Einen fundamentalen Beitrag zu diesen Erkenntnissen liefert die Satellitenmission GRACE (Gravity Recovery And Climate Experiment), mit deren Hilfe seit dem Jahr 2002 Massenverlagerungen an der Erdoberfläche lokalisiert und quantifiziert werden können. Das dahinterstehende Messprinzip basiert darauf, dass eine Umverteilung der Erdmasse zwangsläufig die Änderung des Gravitationsfeldes unseres Heimatplaneten nach sich zieht. Im Falle von GRACE wird über einen Mikrowellenlink kontinuierlich der Abstand zwischen zwei sich verfolgenden Satelliten gemessen. Variationen in der Satellitendistanz spiegeln die Struktur des Erdschwerefeldes wider. Mit Fokus auf die Massenvariation der grönländischen Eisschilde gibt der Beitrag einen Einblick in Methodik, Ergebnisse und Implikationen der "Schwerefeld-basierten Klimaforschung".

 
  Baur  
 

Bildbeschreibung: Künstlerische Darstellung der Satellitenmission GRACE. Foto: NASA