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2013 startet die Europäische Weltraumorganisation ESA den bisher größten Telekommunikationssatelliten
namens ALPHASAT. Neben der Primärnutzlast für den Mobilnetzbetreiber
INMARSAT trägt ALPHASAT mehrere experimentelle Nutzlasten. Eine sehr
wichtige ist die "Aldo Payload", mit der ein neuer Frequenzbereich, 40 und 50 GHz, erschlossen
werden soll. Der Übergang zu höheren Frequenzbändern ist unausweichlich,
da neue "bandbreitenhungrige" Applikationen wie HDTV und 3D–TV zur Verknappung
der verfügbaren Funkkanäle führen. Das Q/V-Band (40/50 GHz) bietet sehr viel Kapazität,
wird aber durch Wetterereignisse stark beeinflusst. Die Übertragungssicherheit
kann durch adaptive Übertragungsverfahren (variable Datenrate, Veränderung
der Übertragungsparameter) auf kostengünstige Weise zuverlässig gemacht werden.
Im Auftrag der ESA wird auf der Hilmwarte in Graz eine neuartige Satellitenbodenstation
für 20/30 GHz entwickelt und aufgebaut, die in den nächsten Jahren für wissenschaftliche
Untersuchungen und die Entwicklung zuverlässiger Übertragungsverfahren
eingesetzt wird. Die ESA hat das Versorgungsgebiet von ALPHASAT dem angepasst.
Norditalien, Süditalien und Österreich werden mit drei Spotbeams abgdeckt. Gemeinsam
mit den Partnern in Italien wird federführend an der Erschließung des Q/V-Bands
für spätere kommerzielle Nutzung gearbeitet werden. Der Vortrag stellt die AldoNutzlast
vor, beschreibt die neue Bodenstation und geht auf die geplanten Kommunikations und
Wellenausbreitungsexperimente ein.
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