Die Technische Universität Graz hat sich zum Ziel gesetzt, mit "TUGSAT-1" den ersten österreichischen Satelliten zu entwerfen, zu bauen, zu testen und in Orbit zu bringen. Der SatTUGSATellit wird Teil einer noch nie realisierten Konstellation von Nanosatelliten sein, welche ausschließlich einem zentralen Problem in der Astrophysik gewidmet ist und Betriebserfahrung für zukünftige koordinierte Satellitennetze sammeln hilft.
TUGSAT-1 stellt eine herausfordernde wissenschaftliche und technologische Mission dar. Für diesen ersten österreichischen Satelliten wurde als wissenschaftliche Nutzlast eine Sternenkamera gewählt, die die Helligkeitsschwankungen massiver, sehr heller Sterne mit Hilfe differentieller Photometrie mit bisher nicht erreichter Genauigkeit messen wird. Diese massiven Sterne sind ihrer Natur nach instabil (Partikel können beispielsweise die Gravitationskräfte überwinden). Astronomen erwarten über die Messung der Helligkeitsfluktuationen neue Aufschlüsse über die Rotation und die inneren Vorgänge dieser Sterne in der Helligkeitsklasse +3.5, von denen es ca. 340 gibt (der Großteil davon in der Milchstraße). Dies soll der Verbesserung der Theorien über die Entstehung des Universums dienen.
TUGSAT-1 wird sich auf einer erdnahen sonnensynchronen polaren Bahn in einer Höhe von 800 km bewegen, womit sich eine Umlaufzeit von ca. 100 Minuten ergibt. Der Start ist für Anfang 2011 auf einer indischen Rakete vom Typ PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) geplant.
Das Projekt wird zu einem beträchtlichen Teil durch Arbeiten von Studierenden der drei kooperierenden österreichischen Universitäten im Rahmen von Diplom- und Projektarbeiten getragen. TUGSAT-1 ist somit ein interuniversitäres, aber auch ein interfakultäres Projekt.
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